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Energieeffizienter Wohnungsbau Ansbach, DE

In einem stark heterogenen Umfeld bildet die Typologie des Vierseithofes eine in sich geschlossene, ruhige Anlage mit zentralem Innenhof. Jeweils zwei Wohn- und Nebengebäude stehen sich gegenüber. Die Höhenstaffelung der Baukörper reagiert auf die Umgebung, akzentuiert das Ensemble und optimiert die Grundstücksausnutzung. Mit 16 m Tiefe sind die nicht unterkellerten Wohnhäuser sehr kompakt und klar strukturiert. Insgesamt sind acht unterschiedliche Wohnungstypen untergebracht. Durch zentrale Sanitärkerne und eine einfache Tragstruktur lassen sich die Trennwände der Zimmerzonen flexibel verändern.

Alle öffentlichen Nutzungen gruppieren sich im Erdgeschoss um den Innenhof: Wasch- und Abstellräume in den Wohngebäuden, Technikbereiche, Fahrrad- und Wertstoffraum. Die Wohnungen sind im Erdgeschoss ausschließlich zu den ruhigen Gartenbereichen hin orientiert. Alle Wohnungen im Obergeschoss sind zweiseitig belichtet. Durch das helle, großzügige Treppenhaus werden innenliegende Bereiche der durchgesteckten Wohnungen im Obergeschoss zusätzlich natürlich belichtet.

Holz ist der tragende und prägende Baustoff. Für Decken und tragende Innenwände wurde Brettsperrholz Fichte verwendet. Als Abweichung zur geltenden Bayerischen Bauordnung konnten sämtliche Wohnungsdecken auch im viergeschossigen Gebäude sichtbar belassen werden. Die Aussenwände bestehen aus vorgefertigten Holzrahmenelementen und die Fassade ist mit vorpatinierter, wartungsfreier Schalung aus Weisstanne bekleidet. Gestrahlter Sichtbeton für Gebäudesockel und Nebengebäude erdet und umfasst das Ensemble. Türen und Fenster sind aus farblos lasierter Fichte. Als durchgehender Bodenbelag für Wohnungen und Treppenräume wurde Mosaikparkett aus geölter Eiche gewählt.

Projektkenndaten

Bauherr Joseph-Stiftung, Bamberg
Architekten Deppisch Architekten GmbH, Freising | Michael Deppisch DI Architekt BDA
Mitarbeiter/innen Johannes Dantele DI Architekt, Simon Huber BA, Christian Klessinger DI Architekt, Andreas Kopp DI
Tragwerksplanung/Brandschutz Planungsgesellschaft Dittrich mbh, München
Technische Gebäudeausrüstung/EnEv Ingenieurbüro M. Vogt GmbH, Freising
Fertigstellung 2013

Ausführende Firmen und Kosten

RohbauEHF-Ernst Hähnlein Bau GmbH, Feuchtwangen
Holzbaumüllerblaustein Holzbau GmbH, Blaustein
BauzeitMärz 2012 – Mai 2013
Kosten KG 3002.735.000 €
Kosten KG 400760.000 €
Kosten Bauwerk 300 + 4003.495.000 €
Kosten bezogen auf BGF953 €/m² BGF
Kosten bezogen auf BRI259 €/m³ BRI

Technische Kenndaten

Bruttogeschoßfläche BGF (nach DIN 277)3.667 m²
Bruttorauminhalt BRI (nach DIN 277)13.511 m³
Nutzfläche2.404 m²
Hüllfläche4.127 m²
A/V Verhältnis0,27

Gebäudehülle U-Werte

Außenwand0,15 W/m²K
Dach0,12 W/m²K
Fenster0,70 W/m²K

Bauweise

Tragende Innenwände und DeckenBrettsperrholz Fichte
Außenwändevorgefertigte Holzrahmenelemente (Holztafelbau) mit Gefachdämmung aus Mineralwolle
Gebäudeklasse3-geschossiger Baukörper: GK 3
4-geschossiger Baukörper: GK 4
Energetischer StandardKfW-Effizienzhaus 40
Jahresprimärenergiebedarf21,0 kWh/m²a
Anteil Nachwachsender Rohstoffe100 % Holz
CO2 Verbrauch17.500 kg/a
Einsatz regenerativer EnergieHolzpellets
Photovoltaikanlage60.000 kWh pro Jahr > Eigenverbrauch

Bauteilfügungen


Aussenwand–Flachdach/Flachgeneigtes Dach

Vergleichbare Aufbauten

Aussenwand

  • Holzrahmenelement tragend (K260 gekapselt)
  • Innen: ohne Installationsebene, 2 x 18mm Gipsfaserplatte beplankt
  • Außen: hinter-/belüftete Holzfassade
  • Vorfertigungsgrad: sehr hoch - alle Schichten mit Ausnahme der inneren Gipsbeplankung und Ergänzungen an der Fassade im Bereich der Elementstöße

Flachdach

  • Brettsperrholz, innen sichtbar belassene Untersicht 
  • Vorfertigungsgrad: gering, Brettsperrholz abgebunden
  • Attika als vorgefertigtes Holzrahmenelement

Informationen zum Montageablauf

  1. Aufstellen der Außenwände bestehend aus vorgefertigten Holzrahmenelementen
  2. Auflegen der Brettsperrholzdeckenelemente mit Notabdichtung; Verschraubung mit den Holzrahmenelementen
  3. Eingelegte Folie luftdicht verkleben
  4. Anbringen der Dämmung Deckenstirnseite
  5. Montage des Attikaelements und Hochzug der Abdichtung
  6. Aufbringen der Dachdämmung und Dachabdichtung
  7. Montage Attikablech 
  8. Ergänzen der innenseitigen Gipsfaserplatte


Aussenwand–Decke

Vergleichbare Aufbauten

Aussenwand

  • Holzrahmenelement tragend (K260 gekapselt)
  • Innen: ohne Installationsebene, 2 x 18mm Gipsfaserplatte beplankt
  • Außen: hinter-/belüftete Holzfassade
  • Vorfertigungsgrad: sehr hoch - alle Schichten mit Ausnahme der inneren Gipsbeplankung und Ergänzungen an der Fassade im Bereich der Elementstöße

Geschossdecke

  • Brettsperrholz, innen sichtbar belassene Untersicht (Rauchmeldeanlage)
  • Nassestrich ⁄ Heizestrich sowie Schüttung
  • Vorfertigungsgrad: gering, Brettsperrholz abgebunden

Informationen zum Montageablauf

  1. Aufstellen der vorgefertigten Außenwandelemente
  2. Auflegen der Brettsperrholzdeckenelemente mit Notabdichtung; Verschraubung mit den Holzrahmenelementen
  3. Eingelegte Folie luftdicht verkleben
  4. Aufstellen der Außenwandelemente auf Sylomerlager
  5. Ergänzen der Fassade im Stirnbereich der Decke; dichte Verklebung der Fassadenbahn
  6. Stoß Wand-Decke luft- und winddicht verkleben
  7. Ergänzen der GK-Streifen im Abklebebereich
  8. Ergänzen der innenseitigen GKF-Platte
  9. Einbringen des Fußbodenaufbaus

Trennwand-Decke

Vergleichbare Aufbauten

Trennwand

  • Brettsperrholzelement, einschalig
  • beidseitige Installationsebenen (Metallprofilen und Mineralwolle), 2x12,5mm Gipsfaserplatten beplankt
  • Vorfertigungsgrad: gering, Brettsperrholz abgebunden

Geschossdecke

  • Brettsperrholz, innen sichtbar belassene Untersicht (Rauchmeldeanlage)
  • Nassestrich ⁄ Heizestrich sowie Schüttung
  • Vorfertigungsgrad: gering, Brettsperrholz abgebunden

Informationen zum Montageablauf

  1. Aufstellen der unteren Brettsperrholzelemente
  2. Anbringen des elastischen Lagers
  3. Auflegen der Brettsperrholzdeckenelemente mit Notabdichtung aus Elastomerbitumen
  4. Anbringen des elastischen Lagers am Fußpunkt
  5. Aufstellen der oberen Brettsperrholzelemente
  6. Anbringen der Vorsatzschalen an den Trennwänden, inkl. Verfugung
  7. Einbringen des Fußbodenaufbaus

Aussenwand-Sockel

Vergleichbare Aufbauten

Aussenwand

  • Holzrahmenelement tragend (K260 gekapselt)
  • Innen: ohne Installationsebene, 2 x 18mm Gipsfaserplatte beplankt
  • Außen: hinter-/belüftete Holzfassade
  • Vorfertigungsgrad: sehr hoch - alle Schichten mit Ausnahme der inneren Gipsbeplankung 


Informationen zum Montageablauf

  1. Vorbereitung: Bodenplatte mit Feuchtigkeitssperre
  2. Ortbetonsockel mit mineralischer Ausgleichschicht und Feuchtigkeitssperre
  3. Montage Richtschwelle auf Mörtelbett
  4. Montage der Außenwände bestehend aus vorgefertigten Holzrahmenelementen
  5. Luftdichte Verklebung Bodenplatte-Wand
  6. Ergänzen der innenseitigen Gipsfaserplatte
  7. Einbringen des Bodenaufbaus


Die Abbildungen stellen einen Planungsvorschlag dar. Anwendbarkeit, Vollständigkeit und Übereinstimmung mit dem jeweiligen Stand der Technik sind eigenverantwortlich zu prüfen. Der Planungsvorschlag ersetzt keinesfalls projektbezogene planerische Detailvorgaben.