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Gymnasium OMG - Neufahrn, DE

Das bestehende Gymnasium benötigte kurzfristig neue Räume, daher wünschte der Bauherr einen Erweiterungsbau in Holzbauweise. Der Kostenrahmen ging nicht weit über eine zuvor angedachte Containerlösung hinaus. Die Klassenräume sind nach Süden, zum Campus ausgerichtet und in den Obergeschossen situiert, um ebenerdige Beeinträchtigungen auszuschließen. Im Erdgeschoss sind sämtliche Nebenräume untergebracht, vorgelagert der großzügig überdachte Eingangsbereich („Klassenraum im Freien“).

Die Holzkonstruktion aus vorgefertigten Brettsperrholzelementen für alle tragenden und aussteifenden Bauteile, die Deckenelemente der Klassenräume und des überdeckten Vorbereiches sind unbekleidet erlebbar. Außen ablesbar ist das schottenartige Konstruktionsprinzip der Klassenräume: Zwischen mehrschalige Raumtrennwände spannen die Deckenelemente jeweils als Einfeldträger längs zur Südfassade, ebenso die Balkondecken. Aufgrund des Schallschutzes wurde auf Elementstöße über Trennwänden großer Wert gelegt. Wegen des freien Erdgeschoßes sind die Wandschotten im ersten Obergeschoß als einteiliger Überzug in Raumhöhe ausgebildet, die wiederum auf Stahl - und bekleideten Brettschichtholzstützen (Mittelachse) aufliegen. Die Deckenelemente über EG sind mit selbstbohrenden Schrauben „hochgehängt“, alle Schraubenköpfe sind aus optischen und brandschutztechnischen Gründen mit Holzstöpseln überdeckt. Die Spannrichtung der nordseitigen Flurdecken ist wiederum quer zur Längsfassade, als innenseitige Auflager dienen Längsträger, die wiederum auf den o. g. Wandschotten zwischen den Klassenräumen lagern. Holz als nachwachsender Rohstoff wurde auch für Fenster, Türen, Dämmstoffe (WDVS Holzfaser) und im weiteren Ausbau verwendet. Die Außenbekleidung des Erdgeschoßes besteht aus hochstabilen, beschichteten Multiplexplatten, die auch in Kletterhallen Verwendung finden. So erhielt der Baukörper zugleich eine vandalensichere Sockelzone und 45m Boulderwand.

Projektkenndaten

Bauherr Zweckverband Oskar-Maria-Graf-Gymnasium Neufahrn, Freising
Architekt Deppisch Architekten GmbH, Freising
Mitarbeiter/innen Manuel Albert, Tassilo Brunner, Johannes Dantele, Lilli Rapp, Kerstin Schneider
Tragwerksplanung Planungsgesellschaft Dittrich, München
Brandschutz, Bauphysik, Energienachweis Planungsgesellschaft Dittrich, München
Fertigstellung 02/2013

Ausführende Firmen und Kosten

Baumeisterarbeiten | RohbauHaberstroh Bauunternehmung GmbH, Siegenburg
HolzbauGROSSMANN Bau GmbH & Co. KG, Rosenheim
BauzeitAugust 2012 – Februar 2013
M2 Kosten bezogen auf BGF1490,27 € / m²
M3 Kosten bezogen auf BRI381,13 € / m²
KG 300 netto  1.221.184,07
KG 400 netto  361.668,24

Technische Kenndaten

Bruttogeschoßfläche BGF (nach DIN 277)1062,12 m²
Bruttorauminhalt BRI (nach DIN 277)4153 m³
Nutzfläche849 m²

Gebäudehülle U-Werte

Außenwand0,231 W/m²K
Dach0,166 W/m²K
Fenster1,230 W/m²K

Bauweise

Außenwände/tragende WändeBrettsperrholz mit WDVS-WF/Brettsperrholz
DeckenBrettsperrholz
DachBrettsperrholz
GebäudeklasseGK 4
Jahresprimärenergiebedarf144,9 kWh/m²a
Einsatz regenerativer EnergieFernwärme, Anteil Biomasse 60%

Bauteilfügungen


Aussenwand–Flachdach/Flachgeneigtes Dach

Vergleichbare Aufbauten

Aussenwand

  • Brettsperrholzelemente
  • Innen: Beplankung 12,5mm GKF
  • Außen: verputze Fassade WDVS WF-PT; Erdgeschoss: hinter-/belüftete Schalung aus Kerto®-platten auf Lattung, 100mm Holzfaser
  • Vorfertigungsgrad: gering, Brettsperrholz abgebunden

Dach

  • Brettsperrholz
  • Innen: innen sichtbar belassene Untersicht
  • Außen: Notabdichtung, Dämmung und Gefälledämmung, bituminöse Dachabdichtung
  • Vorfertigungsgrad: gering, Brettsperrholz abgebunden

 

 

 

Informationen zum Montageablauf

  1. Aufstellen der Außenwände bestehend aus vorgefertigten Bettsperrholzelementen
  2. Auflegen des Dachelements aus Brettsperrholz
  3. Eingelegte Folie luftdicht verkleben 
  4. Montage Attikaelement aus Brettsperrholz
  5. Aufbringen der (Not-)Abdichtung
  6. Montage Attikabohle
  7. Montage Winkel (Anschlag WDVS)
  8. Montage WDVS (Putz und Anstrich im Nachgang)
  9. Montage Dachaufbau
  10. Montage Attikablech
  11. Einbau Gipsplatte / Innenwandverkleidung

 

 

 

 

 

Aussenwand–Decke

Vergleichbare Aufbauten

Aussenwand

  • Brettsperrholzelemente
  • Innen: Beplankung 12,5mm GKF
  • Außen: verputze Fassade WDVS WF-PT; Erdgeschoss: hinter-/belüftete Schalung aus Kerto®-platten auf Lattung, 100mm Holzfaser
  • Vorfertigungsgrad: gering, Brettsperrholz abgebunden

Geschossdecke

  • Brettsperrholz, innen sichtbar belassene Untersicht
  • Bodenbelag auf Estrich, Trittschalldämmung und Schüttung (siehe Aufbau)
  • Vorfertigungsgrad: gering, Brettsperrholz abgebunden

Informationen zum Montageablauf

  1. Aufstellen der Außenwand bestehend aus vorgefertigten Bettsperrholzelementen
  2. Auflegen der Brettsperrholzdeckenelemente, Verschraubung mit Außenwandelement
  3. Eingelegte Folie luftdicht verkleben
  4. Aufstellen der Außenwandelements auf Elastomerlager
  5. Montage WDVS (Putz und Anstrich im Nachgang) 
  6. Einbau Gipsplatte / Innenwandverkleidung   
  7. Einbringen Fußbodenaufbau (siehe Aufbau)

     

     

     

     

    Aussenwand-Sockel

    Vergleichbare Aufbauten

    Aussenwand

    • Brettsperrholzelemente
    • Innen: Beplankung 12,5mm GKF
    • Außen: hinter-/belüftete Schalung aus Kerto®-platten auf Lattung, 100mm Holzfaserdämmplatte
    • Vorfertigungsgrad: gering, Brettsperrholz abgebunden

    Sockel 

    • Sockelblech als mechanischer Schutz, Noppenfolie
    • Bituminöse Abdichtung auf Fundament und Stahlbetonbodenplatte gegen aufsteigende Feuchtigkeit an Stirn- und Oberseite
    • Dämmschicht mit Trittschalldämmung, PE Folie und Heizestrich

       

       

       

       

      Informationen zum Montageablauf

      1. Vorbereitung: Bodenplatte mit Feuchtigkeitssperre
      2. Ausrichten Setzschwelle auf Mörtelbett
      3. Aufstellen Brettsperrholz-Element
      4. Luftdichte Verklebung Bodenplatte-Wand
      5. Aufbringen der Sockelabdichtung
      6. Montage Sockeldämmplatte
      7. Montage Aussendämmung und diffusionsoffene Folie
      8. Montage Noppenfolie im Sockelbereich
      9. Montage Sockelblech
      10. Befestigung Lattung und Kertoplatte
      11. Montage Innenverkleidung
      12. Einbringen Bodenaufbau

       

       

       

       

        Die Abbildungen stellen einen Planungsvorschlag dar. Anwendbarkeit, Vollständigkeit und Übereinstimmung mit dem jeweiligen Stand der Technik sind eigenverantwortlich zu prüfen. Der Planungsvorschlag ersetzt keinesfalls projektbezogene planerische Detailvorgaben.