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Kindergarten Talfeld in Biberach, DE

Der Neubau des Kindergartens ist eine Erweiterung der benachbarten, bestehenden Kinderkrippe und fügt sich mit dem Bestand zu einem harmonischen Gesamtkonzept einer Kindertageseinrichtung. Den zweigeschossigen Kindergarten betritt man über den eingezogenen Eingangsbereich, an dem unmittelbar Eingangshalle angebunden ist. Hier gehen vielfältige Nutzungen von statten: Verteilerfunktion, vertikale Erschließung, direkter Zugang zum Garten, Wartebereich für die Eltern, Information, und vieles mehr. An diesem zentralen Knotenpunkt besteht auch die Verbindung zur bestehenden Kinderkrippe. Die innere Erschließung ist zweihüftig organisiert. Die Gruppenräume sind alle zum Garten orientiert. Die Garderobenzone mit den angegliederten WCs und Speiseräumen bilden deren Rückgrat des Gebäudes. Den Gruppen- und Schlafräumen vorgelagert befindet sich die überdachte Terrasse. Über die außenliegende Treppe besteht auch ein direkter Zugang vom Obergeschoss in den Garten.

Das äußere Erscheinungsbild ist in Anlehnung an die bestehende Kinderkrippe umgesetzt. Die Fassade besteht aus einem vorgesetzten Fassadenschirm in Lärche. Die vertikalen Leisten mit großzügigem Fugenanteil geben der Fassade eine Tiefenwirkung. Die Außenwände der Aufenthaltsräume erhalten alle großzügige Verglasungen. Niedrige Brüstungen bieten bestmöglichen Ausblick für die Kinder. Durch die zusätzlichen Glastüren und Glaswände wird in den Erschließungsbereichen eine angenehme Belichtungssituation geschaffen.

Die Geschossdecken und das Dach sind in Brettsperrholz ausgeführt, was optimale Eigenschaften bezüglich Statik und Bauphysik garantiert. Die Außen- und Innenwände bestehen aus vorgefertigten Holzrahmenwänden. Neben hoch gedämmten Außenbauteilen, sowie Dreischeibenisolierverglasung ist auch eine kontrollierte Be- und Entlüftung umgesetzt. Die Lüftung erfolgt zentral über Kompaktgeräte mit Wärmerückgewinnung. In Kombination mit einer Fußbodenheizung ermöglicht dies eine Einzelraumtemperaturregelung der Zimmer. Die Wärmeerzeugung erfolgt über eine Gastherme.

Der Bauherr hat Wald und setzt auf Nachhaltigkeit. So wurden für das Projekt die eigenen Ressourcen genutzt, das heißt Holz aus dem biberacher Wald wurde für den Kindergarten verwendet. Fichte, Lärche und Esche wurde für die Konstruktionshölzer der Wände, Unterkonstruktionshölzer, Fassade und Terrassenbeläge verwendet.


Projektkenndaten

Bauherr Stadt Biberach an der Riß
Architekt Johannes Kaufmann GmbH, Dornbirn
Mitarbeiter/innen Rainer Gebhardt
Tragwerksplanung merz kley partner ZT GmbH, Dornbirn
Brandschutz K&M Brandschutztechnik, Lochau
Bauphysik DI Günter Meusburger GmbH, Schwarzenberg
Technische Gebäudeausrüstung HKLS e-plus, Egg
Fertigstellung 2017

Ausführende Firmen und Kosten

Baumeisterarbeiten | RohbauGebrüder Schliesser GmbH & Co. KG, Waln
HolzbauRieg Holzbau, Schwäbisch Gmünd
BauzeitSeptember 2016 – Oktober 2017
Kosten KG 3002.130.500 € netto
Kosten KG 400662.000 € netto
Kosten Bauwerk 300 + 4002.792.000 € netto
Kosten bezogen auf BGF1.970 €/ m² BGF
Kosten bezogen auf BRI497 €/ m³ BRI

Technische Kenndaten

Bruttogeschoßfläche BGF (nach DIN 277)1.418 m²
Bruttorauminhalt BRI (nach DIN 277)5.614 m³
Nutzfläche1.155 m²
Hüllfläche1.585 m²
A/V Verhältnis0,28

Gebäudehülle U-Werte

Außenwand0,13 W/m²K
Dach0,11 W/m²K
Fenster0,92 W/m²K

Bauweise

Außenwände/tragende WändeHolzrahmenbau
DeckenBrettsperrholz
DachBrettsperrholz
Gebäudeklasse GK 3
Heizwärmebedarf57,8 kWh /m²a
Jahresprimärenergiebedarf 92,0 kWh /m²a

Bauteilfügungen


Aussenwand–Flachdach/Flachgeneigtes Dach

Vergleichbare Aufbauten

Aussenwand

  • Tragendes, vorgefertigtes einseitig geschlossenes Holzrahmenelement
  • Innen: OSB 15mm, Installationsebene mit 2x12,5mm Gipskartonplatte (vor Ort montiert)
  • Außen: diffusionsoffene Fassadenbahn auf MDF-Platte 15mm, hinter-/belüftete Bekleidung, 38mm Lärchenschalung (vor Ort montiert)
  • Vorfertigungsgrad: gering, Holzrahmenelement inkl. OSB-Platte, außen offen, ohne Dämmung und Fassadenkonstruktion (vor Ort montiert)

Dach

  • Brettsperrholzdecke
  • Innen: abgehängte Decke, Akustikvlies auf gelochter Gipskartonplatte
  • Außen: bituminöse Dachabdichtung, Dämmung und Gefälledämmung, Dachabdichtung und Bekiesung
  • Vorfertigungsgrad: gering, Brettsperrholz abgebunden

Attika

  • vorgefertigtes Attikaelement aus Brettsperrholz

Informationen zum Montageablauf

  1. Montage der vorgefertigten einseitig geschlossenen Außenwandholzrahmenelemente
  2. Auflegen der Brettsperrholzdeckenelemente mit Notabdichtung, eingelegte Folie an Deckenstirn luftdicht verkleben
  3. Aufstellen des Attikaelements und Stöße zur Decke luftdicht verkleben
  4. Montage der außenseitigen MDF-Platte
  5. Ausblasen der Holzrahmenwand mit Zellulosefasern
  6. Montage der diffusionsoffenen Fassadenbahn
  7. Montage der Fassadenschalung mit Unterkonstruktion
  8. Einbringen des Dachaufbaus (gem. Darstellung 2D)
  9. Attikaverblechung
  10. Montage der innenseitigen Gipskartonplatten
  11. Montage der abgehängten Decke

 

Aussenwand–Decke

Vergleichbare Aufbauten

Aussenwand

  • Tragendes, vorgefertigtes einseitig geschlossenes Holzrahmenelement
  • Innen: OSB 15mm, Installationsebene mit 2x12,5mm Gipskartonplatte (vor Ort montiert)
  • Außen: diffusionsoffene Fassadenbahn auf MDF-Platte 15mm, hinter-/belüftete Bekleidung, 38mm Lärchenschalung (vor Ort montiert)
  • Vorfertigungsgrad: gering, Holzrahmenelement inkl. OSB-Platte, außen offen, ohne Dämmung und Fassadenkonstruktion (vor Ort montiert)

Geschossdecke

  • Brettsperrholzdecke
  • Innen: abgehängte Decke, Akustikvlies auf gelochter Gipskartonplatte
  • Außen: Bodenbelag auf Nassestrich ⁄ Heizestrich, Trittschalldämmung sowie Schüttung
  • Vorfertigungsgrad: gering, Brettsperrholz abgebunden

Informationen zum Montageablauf

  1. Montage der vorgefertigten einseitig geschlossenen Außenwandholzrahmenelemente
  2. Auflegen der Brettsperrholzdeckenelemente mit Notabdichtung, eingelegte Folie an Deckenstirn luftdicht verkleben
  3. Aufstellen der oberen Außenwandholzrahmenelemente und Stöße Wand (OSB-Platte)-Decke luftdicht verkleben
  4. Montage der außenseitigen MDF-Platte
  5. Ausblasen der Holzrahmenwand mit Zellulosefasern
  6. Montage der Fassadenschalung mit Unterkonstruktion und diffusionsoffener Fassadenbahn
  7. Montage der Installationsebene mit innenseitiger Gipskartonplatten
  8. Einbringen des Bodenaufbaus (gem. Darstellung 2D)
  9. Montage der abgehängten Decke

 

 

Aussenwand-Sockel

Vergleichbare Aufbauten

Aussenwand

  • Tragendes, vorgefertigtes einseitig geschlossenes Holzrahmenelement
  • Innen: OSB 15mm, Installationsebene mit 2x12,5mm Gipskartonplatte
  • Außen: diffusionsoffene Fassadenbahn auf MDF-Platte 15mm, hinter-/belüftete Bekleidung, 38mm Lärchenschalung (vor Ort montiert)
  • Vorfertigungsgrad: gering, Holzrahmenelement inkl. OSB-Platte, außen offen, ohne Dämmung und Fassade (vor Ort montiert)

Sockel

  • Betonsockel
  • Äußerer Abschluss mit Stahlbetonfertigteil als mech. Schutz
  • Bituminöse Abdichtung auf Fundament und Stahlbetonbodenplatte gegen aufsteigende Feuchtigkeit an Stirn- und Oberseite
  • Dämmschicht mit XPS Dämmung nach unten gezogen; äußerer Abschluss der Holzrahmenwand durch MDF-Platte mit hochgezogener Sockelabdichtung

 

 

Informationen zum Montageablauf

  1. Stahlbetondecke und -sockel einschließlich Feuchtigkeitssperre
  2. Folie für Verklebung Sockel – Wand vorsehen
  3. Schwelle
  4. Montage der vorgefertigten einseitig geschlossenen Außenwandholzrahmenelemente, anschließend luftdichte Verklebung
  5. Montage der außenseitigen MDF-Platte
  6. Ausblasen der Holzrahmenwand mit Zellulosefasern
  7. Aufbringen der Sockeldämmung XPS
  8. Stahlbetonfertigteil als äußerer Abschluss
  9. Montage der diffusionsoffenen Fassadenbahn
  10. Montage der Fassadenschalung mit Unterkonstruktion
  11. Montage der Installationsebene mit Gipskartonplatten
  12. Einbau Dämmung Bodenplatte, darauf Dampfbremse einschließlich luftdichter Anschlüsse zur OSB-Platte

 

 

Die Abbildungen stellen einen Planungsvorschlag dar. Anwendbarkeit, Vollständigkeit und Übereinstimmung mit dem jeweiligen Stand der Technik sind eigenverantwortlich zu prüfen. Der Planungsvorschlag ersetzt keinesfalls projektbezogene planerische Detailvorgaben.