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Festigkeitssortiertes Bauholz

Festigkeitssortiertes Bauholz

Als festigkeitssortieres Bauholz wird Schnittholz (ohne Keilzinken) bezeichnet, dass durch Einschneiden oder Profilieren von Rundholz im Sägewerk für tragende Zwecke gewonnen wird. Zur Verwendung für Bauzwecke muss Vollholz nach einem visuellen oder maschinellen Sortierverfahren gemäß EN 14081-1 festigkeitssortiert sein. Die visuelle Sortierung in Österreich und Deutschland erfolgt weiterhin nach der anerkannten Sortiernorm ÖNORM DIN 4074-1. Es gelten dabei unterschiedliche Festigkeitsklassen. Zur Veredelung kann das Schnittholz noch weiteren Bearbeitungsstufen z.B. technische Trocknung, Hobeln, Fasen und weiterem Profilieren unterworfen sein. Je nach Holzart weist das Konstruktionsholz eine unterschiedliche natürliche Dauerhaftigkeit gegenüber Schädlingsbefall auf. Zur Erhöhung der Dauerhaftigkeit kann das Holz mit vorbeugenden Holzschutzmitteln behandelt werden. Die Anforderungen der EN 15228 sind zu berücksichtigen. Neben den normativen Anforderungen gibt es noch die Gütegemeinschaft MH®-Massivholz Austria und die Gütegemeinschaft KVH® die über die Norm hinausgehende Qualitätskriterien festlegen.

Keilgezinktes Vollholz

Keilgezinktes Vollholz

Bei keilgezinktem Vollholz handelt es sich um sortiertes, technisch getrocknetes und gehobeltes Vollholz, das mittels Keilzinkung in beliebiger Länge hergestellt werden kann. Die Ausführung der Keilzinkung ist in der neuen harmonisierten Produktnorm EN 15497 geregelt. Zur Verwendung für Bauzwecke muss keilgezinktes Konstruktionsholz visuell oder maschinell gemäß EN 14081-1 festigkeitssortiert werden. Die visuelle Sortierung in Österreich und Deutschland erfolgt nach der Sortiernorm ÖNORM DIN 4074-1. Es gelten dabei unterschiedliche Festigkeitsklassen. Je nach Holzart weist das Konstruktionsholz eine unterschiedliche natürliche Dauerhaftigkeit gegenüber Schädlingsbefall auf. Zur Erhöhung der Dauerhaftigkeit kann das Holz mit vorbeugenden Holzschutzmitteln behandelt werden. Die Anforderungen der EN 15228 sind zu berücksichtigen. Neben den normativen Anforderungen gibt es noch die Gütegemeinschaft KVH® die über die Norm hinausgehende Qualitätskriterien festlegt. Seit 10.10.2015 ist eine CE-Kennzeichnung dieser Produktgruppe auf Basis der harmonisierten Norm EN 15497 zwingend durchzuführen. Diese Norm legt neben den Leistungsanforderungen an die Keilzinkung auch die maximale Holzfeuchte von 18% fest. Der eingesetzte Klebstoff muss den Anforderungen für tragende Holzbauteile entsprechen.

Balkenschichtholz

Balkenschichtholz

Balkenschichtholz besteht aus Lamellen, die der selben Festigkeitsklasse oder herstellerspezifischen Festigkeitsklasse angehören und miteinander verklebt sind. Gemäß EN 14080 können Balkenschichthölzer aus bis zu fünf Lamellen mit einer Dicke von größer 45 bis 85 mm bestehen, wobei ein Gesamtquerschnitt des Balkens von 280 x 280 mm nicht überschritten werden darf. Die Lamellen der vorwiegend hochkant biegebeanspruchten Balkenschichthölzer werden entweder visuell nach den Kantholzkriterien der ÖNORM DIN 4074-1 oder maschinell sortiert und den C-Klassen der EN 338 zugeordnet. Die Festigkeits- und Steifigkeitseigenschaften der Balkenschichthölzer können somit der EN 338 entnommen werden. In der EN 14080 sind die Balkenschichthölzer erstmalig normativ geregelt. Mit dem Inkrafttreten dieser Norm ist auch die CE-Kennzeichnung von Balkenschichthölzer seit 08.08.2015 verpflichtend.

Brettschichtholz

Brettschichtholz

Brettschichtholz besteht aus mindestens zwei Lamellen mit einer Dicke von größer gleich 6 mm bis einschließlich 45 mm, welche faserparallel miteinander verklebt sind. Vor der Verklebung werden die Lamellen visuell bzw. maschinell festigkeitssortiert und gehobelt. Der eingesetzte Klebstoff muss den Anforderungen für tragende Holzbauteile entsprechen. Die EN 14080 gilt für Brettschichtholz aus den gelisteten Nadelholzarten und Pappel. Meist werden Fichte, Tanne, Kiefer und Lärche verwendet. Hinsichtlich des Querschnittaufbaus unterscheidet man zwischen homogenen Aufbau (alle Einzellamellen eines Querschnitts sind derselben Sortierklasse zuzuordnen) und kombinierten Aufbau (innere und äußere Lamellen eines Querschnitts sind unterschiedlichen Sortierklassen zuzuordnen). Die EN 14080 definiert sieben unterschiedliche Festigkeitsklassen, sowohl in homogener als auch in kombinierter Ausführung. Des Weiteren werden in der EN 14080 Brettschichtholz mit Universal-Keilzinkenverbindungen sowie Verbundbauteile aus Brettschichtholz und Balkenschichtholz geregelt. Brettschichtholz eignet sich besonders für hoch belastete und weit gespannte Bauteile mit hohen Ansprüchen an Formstabilität und Optik. Es können sowohl gerade als auch gekrümmte Träger hergestellt werden. Seit 08.08.2015 ist die Produktion und CE-Kennzeichnung von Brettschichtholz und Balkenschichtholz gemäß EN 14080 durchzuführen.

Leichte Holzbauträger/-stützen

Leichte Holzbauträger/-stützen

I-Profile oder doppelte T-Profile sind stabförmige Holzwerkstoffe, bestehend aus zwei Gurten und einem dazwischen liegenden Steg, die miteinander verklebt werden. Sie können als lastabtragende Bauteile in den Nutzungsklassen 1 und 2 (gemäß EN 1995-1-1) eingesetzt werden. Die Gurte werden vorwiegend aus festigkeitssortiertem Bauholz gemäß EN 338 bzw. EN 14081, Brettschichtholz gemäß EN 14080 oder Furnierschichtholz (Laminated Veneer Lumber, LVL) gemäß EN 14374 gefertigt. Die Stege werden vorwiegend aus OSB (Oriented Strand Board, OSB/3 oder OSB/4) gemäß EN 300 oder harten Holzfaserplatten gemäß EN 622-2 hergestellt. Die Klebeverbindungen zwischen Steg und Gurt bzw. Steg und Steg sind mit Klebstoffen gemäß EN 301 oder EN 15425 durchzuführen. Eingesetzt werden die Profile als Wandstützen, Decken- bzw. Dachträger. Die zulässigen Abmessungen, sowie die mechanischen Eigenschaften sind herstellerbezogen und der jeweiligen Europäischen Technischen Bewertung (European Technical Assessment, ETA) zu entnehmen. Das Brandverhalten wird von den bestehenden Materialien bestimmt, die mit ihrem Brandverhalten meist der Euroklasse D / Rauchentwicklungsklasse s2 / Abtropfklasse d0 entsprechen. I-Profile bzw. doppelte T-Profile benötigen als Nachweis der Brauchbarkeit eine ETA (gemäß ETAG 011 bzw. EAD 130367-00-0304 Composite wood-based beams and columns "Balken und Stützen auf Verbundholzbasis") verwendet wird und die damit verbundene CE-Zertifizierung. Ergänzend dazu können für das Produkt weitere europäische und nationale Gesetzgebungen/Verordnungen/Umsetzungen gelten.

Furnierschichtholz

Furnierschichtholz

Furnierschichtholz (Laminated Veneer Lumber, LVL) ist ein aus bis zu 6 mm dicken, miteinander verleimten Fichten- bzw. Kiefernschälfurnieren hergestellter stab- oder plattenförmiger Werkstoff. Die Verklebung der Furniere verläuft versetzt, mehr oder weniger faserparallel im Durchlaufverfahren mit Phenolharz. Furnierschichtholz, das aus vorwiegend längs- sowie einigen querlaufenden Furnieren hergestellt wird, kann für aussteifende Funktionen und als tragender Dach- und Deckenbelag verwendet werden. Platten bestehend aus ausschließlich längslaufenden Furnieren kommen bei tragenden Konstruktionen, Fachwerkskonstruktionen, Hallenbindern, Sparren, usw. zum Einsatz. Grundsätzlich darf Furnierschichtholz dort verwendet werden, wo auch Brettschichtholz zum Einsatz kommen könnte. Aufgrund der guten Imprägnierbarkeit von Furnierschichtholz kann dieses Material auch bei fungizider, insektizider und klimatischer Beanspruchung eingesetzt werden.

Furnierstreifenholz

Furnierstreifenholz

Furnierstreifenholz (Parallel Strand Lumber, PSL) ist ein aus etwa 3 mm dicken und 15 mm breiten Furnierstreifen hergestellter stabförmiger Werkstoff. Die einzelnen Furnierstreifen, die bis zu 2,6 m lang sein können, werden mit einem Phenolharz beleimt und in der Länge versetzt parallel zur Balkenlängsachse ausgerichtet gebündelt. In einer Durchlaufpresse werden die Furnierstreifen zu Endlosbalken verklebt. Als Holzarten werden Douglasie oder Kiefer verwendet. Furnierstreifenholz ist für den Einsatz als Tragwerk bei großen Spannweiten vorgesehen. Zur Bildung größerer Querschnitte kann es verleimt werden.